Der bekannteste und von den meisten Besuchern bevorzugte Mauerschnitt erstreckt sich bei Badaling, 70km nordwestlich von Beijing. Es war das erste Teilstück, das 1957 restauriert und Touristen zugänglich gemacht wurde. Die Mauer ist hier 6 m breit und in regelmässigen Abständen mit Wachtürmen aus der Ming Zeit bestückt. Ihr Verlauf folgt dem Grat einer steilen Hügelkette und hätte verteidigungstrategisch kaum besser angelegt sein können, weshalb dieser Abschnitt auch nie direkt angegriffen, wohl aber über die Seiten eingenommen wurde.
Die Mauer bei Badaling ist das am bequemsten zu erreichende Teilstück, aber auch das überlaufenste. Besucher werden am Zugang mit einem regelrechten Touristenzirkus aus Restaurants, zahllosen Souvenirständen sowie einer Bank und Post begrüsst, um nicht zu sagen gequält. Das Grosse Mauer Museum zeigt zahlreiche Fotos, Bauwerkzeuge und Modelle, aber man besucht es besser erst auf dem Rückweg. Angesichts der Horden von Touristen an der von Geländern und metallenen Abfallkörben gesäumten Mauer wirkt das Bauwerk nahezu künstlich. Und tatsächlich ist die Mauer hier weitgehend nur eine Rekonstruktion auf alten Fundamenten. Vom Eingang kann man der Mauer nach Norden (links) oder Süden (rechts) folgen. Die wenigsten Besucher laufen allerdings sehr weit, so dass man den Massen mit zunehmender Wegstrecke immer weiter entfliehen kann. Leider versuchen die Behörden neurdings allzu umtriebigen Touristen das Leben schwer zu machen, und es kann passieren, dass Wachposten das weitere Vordringen zu noch nicht restaurierten Abschnitt vereiteln.
Wer wie die meisten Besucher den Weg nach Süden einschlägt, erreicht nach ca. 2 km eine Seilbahn, mit der man auf einen tiefer gelegenen Parkplatz gelangt. Hinter der Seilbahn führt der Weg weiter zu einem ursprünglichen Abschnitt, der zum Teil recht mühselig zu begehen ist.
(Quelle:http://www.chinareiseexperte.de/chinesische-mauer-badaling.htm)