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Adi Shamir (hebräisch עדי שמיר; * 6. Juli 1952 in Tel-Aviv) ist ein israelischer Kryptologieexperte. Zusammen mit Ron Rivest und Leonard Adleman ist er einer der Erfinder des RSA-Kryptosystems.
Edward „Ed“ Albert Feigenbaum (* 20. Januar 1936 in Weehawken, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Informatiker, der gemeinhin als „Vater der Expertensysteme“ gilt. 1994 erhielt er gemeinsam mit Raj Reddy den Turing Award der Association for Computing Machinery (ACM) für Pionierarbeit im Aufbau und der Entwicklung von großflächig nutzbaren Systemen der Künstlichen Intelligenz, mit der sie die praktische Notwendigkeit und das kommerzielle Potential der KI-Technologie demonstrierten. Heute ist er emeritierter Professor für Informatik an der Stanford University.
Feigenbaum studierte an der Carnegie Mellon University und beendete dort sein Studium mit der Promotion bei Herbert Simon. Von 1960 bis 1964 war er wissenschaftlicher Assistent an der University of California, Berkeley, wo Joseph Carl Robnett Licklider ihn für ein KI-Forschungsprojekt der ARPA rekrutierte, in dessen Umfeld er u.a. mit David C. Evans das Timesharing-System der SDS 940 entwarf. 1965 wechselte er zu John McCarthy und George E. Forsythe an die frisch gegründete Fakultät für Informatik der Stanford University, zog sich aus dem Hardware-Design zurück und wurde bald Leiter des dortigen Rechenzentrums. Er entwickelte im Rahmen des ARPA-Programms u.a. mit dem Chemiker Carl Djerassi und dem Molekularbiologen Joshua Lederberg das erste Expertensystem Dendral, und war auch an der Entwicklung des medizinischen Diagnosesystems Mycin beteiligt.
Bis 1992 war er stellvertretender wissenschaftlicher Leiter (Principal investigator) des nationalen Rechenzentrums für Anwendungen der Künstlichen Intelligenz auf Medizin und Biologie (SUMEX-AIM, Stanford University Medical Experimental Facility / AI in Medicine) der National Institutes of Health an der Stanford University. Er gründete auch das Knowledge Systems Laboratory an der Stanford University und leitete zwischenzeitlich die Fakultät für Informatik.
Feigenbaum war Präsident der American Association for Artificial Intelligence, im Leitungsgremium der United States National Library of Medicine und im Board of Directors der Sperry Corporation. Er war in den Informatik-Ausschüssen der National Science Foundation und des National Research Council, und in einem ARPA-Komitee zu Informationswissenschaft und Technologie tätig. Von 1994 bis 1997 war er leitender Wissenschaftler der United States Air Force. Außerdem hat er drei Unternehmen im Bereich angewandte Künstliche Intelligenz mitgegründet, IntelliCorp, Teknowledge und Design Power.
Zu Feigenbaums Doktoranden gehören Douglas B. Lenat und Niklaus Wirth (Turing Award 1984).
Edgar Frank „Ted“ Codd (* 23. August 1923 auf der Isle of Portland, Dorset, England; † 18. April 2003 auf Williams Island, Florida) war ein britischer Mathematiker und Datenbanktheoretiker.
Codd war das jüngste von sieben Kindern eines Lederers und einer Lehrerin. Er studierte am Exeter College der Universität Oxford Mathematik und Chemie. Im Zweiten Weltkrieg war er bei der Royal Air Force und erhielt in den USA Flugunterricht. 1948 siedelte er in diese über. Er war kurz Lehrbeauftragter für Mathematik an der University of Tennessee und arbeitete ab 1949 als mathematischer Programmierer in der New Yorker Zentrale von IBM, wo er zunächst für den Selective Sequence Electronic Calculator programmierte und dann das Multitasking-Konzept für den IBM 7030 Stretch entwickelte. 1965 promovierte er mit einem IBM-Stipendium an der University of Michigan und wechselte 1967 an das IBM Almaden Research Center in San José.
Codd schuf in den 1960er und 1970er Jahren das relationale Modell, das die Grundlage der relationalen Datenbanken ist, die bis heute einen Standard der Datenbanktechnik darstellen. Dabei war er wesentlich beteiligt an der Entwicklung des Systems R. Es ist (neben Ingres) der erste Prototyp eines relationalen Datenbankmanagementsystems und verwendete die Abfragensprache SEQUEL (= Structured English Query Language), aus der die SQL-Abfragesprache hervorging. Auf System R basieren auch die späteren IBM-Produkte SQL/DS und DB2 sowie die Datenbank Oracle.
Mit Raymond F. Boyce entwickelte Codd auch die Boyce-Codd-Normalform. Er formulierte auch zwölf Evaluierungsregeln als Anforderungsliste an ein Online-Analytical-Processing-System (OLAP).
1984 zog sich Codd von IBM zurück, und gründete mit Chris J. Date die Codd and Date Consulting Group, in der er bis 1999 als Berater tätig war.
Butler Wright Lampson (* 23. Dezember 1943 in Washington, D.C.) ist ein amerikanischer Informatiker, der an zahlreichen bedeutenden Entwicklungen beteiligt war, allen voran der des Personal Computers.
Dennis MacAlistair Ritchie (* 9. September 1941 in Bronxville, New York; † vor dem 12. Oktober 2011 in Berkeley Heights, New Jersey) war ein amerikanischer Informatiker. Er entwickelte zusammen mit Ken Thompson und anderen die erste Version des Unix-Betriebssystems[1][2] und schrieb das erste Unix Programmer’s Manual.[3] Zusammen mit Thompson und Brian W. Kernighan entwickelte er die Programmiersprache C.[4] Kernighan und Ritchie schrieben gemeinsam das Buch The C Programming Language, das oft mit dem Kürzel „K&R“ zitiert wird. Bekannt und berühmt sind auch seine Initialen „dmr“, die Ritchie als Username für den System-Login verwendete.
An der Universität von Kalifornien in Berkeley, Kalifornien absolvierte Thompson ein Studium der Elektrotechnik. 1969 implementierte er zusammen mit seinem Kollegen Dennis Ritchie in den Bell Labs die erste Version des Unix-Betriebssystems[1] in Assemblersprache. Als Anekdote wird gerne erzählt, dass die wahre Motivation hinter der Entwicklung von Unix war, das Spiel Space Travel auf eine wenig verwendete PDP-7 zu portieren,[2] da auf den normalen Großrechnern eine Stunde Rechenzeit 75 US-Dollar kostete.
Für Unix schrieb Thompson unter anderem die erste Shell (Thompson-Shell „sh“) und den Zeileneditor ed. Er entwickelte die Programmiersprache B, einen Vorgänger der Sprache C, letztere gehört noch heute zu den weltweit meistbenutzten Programmiersprachen. Später entwickelten er und Rob Pike, ebenfalls an den Bell Labs, das Betriebssystem Plan 9.
Unter Beratung von John Roycroft entwickelte er Programme zur kompletten Analyse von Endspielen beim Schach. Die Ergebnisse dieser Arbeit stellte er auf vier Endspiel-CDs anderen zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Sie wurden später auch vertrieben. Mit Endspieldatenbanken kann ein Schachprogramm ein Endspiel (gegenwärtig mit höchstens sieben Figuren auf dem Brett) perfekt spielen, indem es auf die notwendige Information in der Datensammlung zugreift. In Gewinnstellungen findet es (je nach Zielstellung) den direkten Weg zum Matt oder zur Konvertierung in ein gewonnenes anderes Endspiel (durch Umwandlung oder Schlagen einer Figur); in Verluststellungen kann es den Verlust der Partie so weit wie möglich hinauszögern.
Dabbala Rajagopal „Raj“ Reddy (* 13. Juni 1937 in Katur, Andhra Pradesh, Indien) ist ein indisch-amerikanischer Informatiker, der bedeutende Leistungen auf dem Gebiet der Robotik erbracht hat und 1994 zusammen mit Edward Feigenbaum den Turing Award für deren Arbeit im Bereich der künstlichen Intelligenz verliehen bekommen hat.
Leonard Adleman (* 31. Dezember 1945 in San Francisco) ist ein US-amerikanischer Professor für Informatik und Molekularbiologie an der University of Southern California in Los Angeles. Für die Entwicklung des RSA-Algorithmus erhielt er im Jahr 2002 den Turing-Preis, eine der höchsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Informatik.
Robert „Bob“ Elliot Kahn (* 23. Dezember 1938 in New York City) ist ein amerikanischer Informatiker und zusammen mit Vint Cerf einer der Entwickler des Transmission Control Protocol (TCP) und des Internet Protocol (IP), die im modernen Internet zur Datenübertragung dienen. 2004 wurde ihm der Turing Award,
Ronald Linn Rivest (* 6. Mai 1947 in Schenectady, New York) ist ein amerikanischer Mathematiker und Kryptologe. Zusammen mit Adi Shamir und Leonard Adleman ist er einer der Erfinder des RSA-Kryptosystems und Turing-Preisträger des Jahres 2002.
Manuel Blum (* 26. April 1938 in Caracas, Venezuela) ist ein US-amerikanischer Informatiker, der 1995 „in Anerkennung seiner Beiträge zu den Grundlagen der algorithmischen Komplexitätstheorie sowie deren Anwendung in der Kryptographie und der Fehlerüberprüfung von Programmen“ den Turing Award erhielt.
Vinton „Vint“ Gray Cerf (* 23. Juni 1943 in New Haven, Connecticut) ist ein amerikanischer Informatiker, der zusammen mit anderen als „Vater des Internets“ bezeichnet wird. 2004 wurde ihm der Turing-Preis verliehen, 2008 der Japan-Preis.