Deutsch-Chinesische Enzyklopädie, 德汉百科
Mit Dawenkou-Kultur (chinesisch 大汶口文化, Pinyin Dàwènkǒu wénhuà) wird eine Gruppe neolithischer Gemeinschaften in Shandong sowie Anhui, Henan und Jiangsu (alle in der heutigen Volksrepublik China) bezeichnet. Die Kultur existierte etwa von 4100 v. Chr. bis 2600 v. Chr. neben der Yangshao-Kultur. Es wurden Artefakte aus Irdenware, Türkis, Jadeit und Elfenbein gefunden.
Im Allgemeinen unterteilen die Archäologen die Dawenkou-Kultur in drei Phasen: eine frühe (4.100−3.500 v. Chr.), eine mittlere (3.500−3.000 v. Chr.) und eine späte (3.000−2.600 v. Chr.) Phase. Die frühe Phase zeigt sehr egalitäre Grabbeigaben, gekennzeichnet durch Becher mit langem Hals (鬹, gui). In der mittleren Phase überwiegt die Quantität der Beigaben ihre Vielfalt. In der Spätphase wurden zunehmend hölzerne Särge genutzt.
In diesem Gebäude, 1906 in prächtigem klassischem europäischem Stil erbaut, befand sich der Sitz des Gouverneurs. Heute beherbergt es den Ständigen Ausschuss des Volkskongresses der Stadt Qingdao und das städtische Komitee der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes.
Dezhou (chinesisch 德州市 Dézhōu shì) ist eine bezirksfreie Stadt im äußersten Nordwesten der chinesischen Provinz Shandong, die in Deutschland vor allem durch die vom Deutschen Reich im Zeitalter des Kolonialismus besetzte Stadt Tsingtao bekannt ist. Dezhou hat eine Fläche von 10.356 km² und ca. 5,47 Mio. Einwohner (2003). Die japanische Partnerstadt Dezhous ist Niihama in der japanischen Präfektur Ehime.
Besonders interessant und kulturhistorisch wertvoll ist in Dezhou das Grab des Königs der Sulu-Inseln, das von den einheimischen Hui gepflegt wird. Das Grab liegt im Norden des Innenstadtbezirks Decheng, in einem kleinen Dorf namens Beiying. Hier leben 710 Hui (1990), die überwiegend Nachfahren zweier Söhne (Andulu und Wenhala) eines Königs der Ureinwohner von den Sulu-Inseln (heutige Philippinen) sind. Der Sulu-König war im Jahre Yongle 15 (1417) mit einer 340-köpfigen Delegation auf Staatsbesuch am Hof der Ming-Dynastie gewesen und auf dem Heimweg in Dezhou verstorben. Seine beiden jüngeren Söhne blieben am Grab zurück, traten mit drei örtlichen Hui-Familien (Xia, Ma und Chen) in Heiratsbeziehungen und begründeten die Familien An und Wen. Im Jahre Yongzheng 9 (1731) bekam ihre inzwischen auf 193 Personen angewachsene Nachkommenschaft vom Qing-Kaiser die chinesische Staatsbürgerschaft verliehen.